Zwölf Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer fanden sich zu dem o.g. Leitthema im August 2015 in den Räumlichkeiten des IBZ Schloss Gimborn e.V. ein. Neben Teilnehmern mit langjähriger Führungserfahrung im polizeilichen Arbeitsbereich waren auch Nachwuchsführungskräfte, sowie ein Teilnehmer aus der Wirtschaft vertreten. Dieser bunte Mix in der Teilnehmerstruktur versprach schon frühzeitig einen intensiven Austausch und Diskurs.
Das Kurzseminar für Führungskräfte und angehende Führungskräfte fand vom 17. August bis zum 19. August 2015 unter der Leitung von Ursula Simonis und Cornelia Rotter statt. Die Referentinnen schöpften aus ihrer gemeinsamen Tätigkeit im Fachbereich Führungsmanagement und Personalentwicklung der Polizeiakademie Hessen und einem weiten Erfahrungsschatz aus verschiedenen Führungsverwendungen innerhalb der hessischen Polizei, sowie diversen außerdienstlichen Fortbildungen.
Nach der obligatorischen Erwartungsabfrage der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten Seminartag wurde situativ auf die Bedürfnisse und Vorstellungen eines jeden zu der Seminarthematik eingegangen.
Das Selbstbild der Teilnehmer als Führungskraft mit ihrem persönlichen Führungsverständnis wurde kritisch und konstruktiv beleuchtet und diskutiert. Besonders thematisiert wurde die Wechselwirkung zwischen Führungskraft, Mitarbeiter, Aufgabe und dem zu erreichenden Ziel, sowie die etwaigen Erwartungshaltungen der verschiedenen Prozessbeteiligten und auch der übergeordneten Führungskräfte. Durch verschiedene anschauliche Beispiele und praktische Übungen wurde der theoretische Seminarinhalt für die Teilnehmer erlebbar und somit transparenter und umsetzbarer.
Am zweiten Veranstaltungstag wurde den Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmern das „Team Management Rad“ nach Margerison und McCann vorgestellt.
Durch die organisierte Betrachtung der innerhalb des Systems erläuterten acht verschiedenen Arbeitsfunktionen, können Prozesse und Aufgaben strukturiert bearbeitet und die individuellen Präferenzen und Fähigkeiten der Mitarbeiter und ihrer Vorgesetzte optimiert und zufriedenheitsfördernd genutzt werden. Durch einen durchgeführten Selbsttest bzgl. der individuellen Arbeitspräferenzen wurde jeder Seminarteilnehmer zur selbstkritischen Auseinandersetzung mit seinem eigenen Führungsverhalten animiert.
Das „Team Management Rad“ bietet eine Möglichkeit Arbeitsabläufe jedweder Form isoliert, aber auch in Wechselwirkung, zu betrachten und eröffnet die Möglichkeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Führungskräfte ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen. Kombiniert mit den „Linking Skills“ der jeweiligen Führungskraft kann durch die Anwendung des „Team Management Rades“ ein deutlich positiver Effekt im Hinblick auf die Arbeitsleistung, Motivation und das Teamgefüge hervorgerufen werden.
Im Laufe des abschließenden Seminartages wurde das Instrument der „Kollegialen Beratung“ besprochen und durch einige Fallbeispiele vertieft. Durch das Hinzuziehen von an etwaigen Konflikten nicht beteiligten Personen bzw. Führungskräften kann eine innovative Lösungsstrategie aufgezeigt werden. Konfliktsituationen werden im Verlaufe der Beratung auf eine sachliche Ebene zurück gebracht und durch nicht Beteiligte emotionslos und lösungsorientiert erörtert. Der „Klient“, welcher die „Kollegiale Beratung“ in Anspruch nimmt, kann somit von neutraler Stelle Hilfestellung gegeben werden und er kann seinen Blick für neue Problemlösungsprozesse öffnen.
Abgerundet wurde das Kurzseminar mit einer umfangreichen Praxisübung zu dem Themenbereich Kommunikation in verschiedenen Führungsebenen und mit Mitarbeitern. Den Seminarteilnehmerinnen und – teilnehmern wurde verdeutlicht, welche Schwierigkeiten im Verlaufe von Kommunikationsprozessen auftreten können und welche Lösungsansätze zur ihrer Vermeidung beitragen können.
In der als sehr kurz empfundenen Seminarzeit wurden durch die Seminarleitung in professioneller und kurzweiliger Form verschiedenste Aspekte der Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern thematisiert. Die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer waren durchweg begeistert von dem durchgeführten Seminar. Der hohe Anteil an praktischen Übungen, sowie der hohe Motivationsgrad der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen die Tage wie im Fluge vergehen. Jeder konnte sich selbstkritisch und konstruktiv mit seinem Führungsverhalten auseinandersetzen und professionell beraten und angeleitet. Ein voller Erfolg...
Neben dem intensiven inhaltlichen Diskurs blieb den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch noch Zeit die Freizeitangebote des IBZ Schloss Gimborn e.V. zu inspizieren und zu testen. Der neu gestaltete Fitnessbereich und die finnische Sauna wurden intensiv als Ausgleich nach den Seminartagen genutzt. Der obligatorische, abendliche Besuch in der Turmbar zur Vertiefung der Gespräche und zur Verfestigung der neuen Kontakte wurde ebenso positiv wahrgenommen.
Autor: Philipp Kurz