Vom 29. März bis zum 02. April 2016 fand im IBZ Schloss Gimborn e.V. mit dem ersten ASP Instructor Course eine Seminarpremiere statt. Das Seminarprogramm versprach, neben den theoretischen Inhalten, ein nicht unerheblichen Praxisanteil und ggfs. schweißtreibend zu werden. Das Seminar wurde von der International Professional Commission der International Police Association unterstützt und mit ihrer Hilfe durchgeführt.
ASP? Was verbirgt sich hinter diesem Kürzel? „Armament Systems and Procedures“ was frei übersetzt ungefähr „Rüstungssysteme und Verfahren“ heißt. Hinter der Abkürzung verbirgt sich eine Firma aus den USA, welche seit nunmehr 40 Jahren Hilfsmittel für den täglichen Polizeidienst herstellt und vertreibt.
Sollte das Seminar nun eine reine Verkaufsveranstaltung oder Produktpräsentation werden? Was versteckt sich hinter dem Titel?
Schnell zeichnete sich ab, dass es sich um einen Kurs zum Erhalt des weltweit anerkannten ASP Instructor Zertifikates handelte, welcher um ein praktisch orientiertes Lagen- und Situationstraining ergänzt wurde. Also keine Verkaufsveranstaltung, sondern ein professionelles Training unter fachkundiger Anleitung.
Das Seminar wurde ausschließlich in Englischer Sprache angeboten und die internationale Teilnehmerliste spiegelte eine deutliche Vielfalt wieder. Die Teilnehmer kamen aus Australien, Finnland, Griechenland, Malta, Schweden, Irland, Litauen, den Vereinigten Staaten und Deutschland in das schöne Oberbergische Land.
Die Referenten aus Finnland, Australien, Irland und den USA sorgten für eine professionelle Lernatmosphäre und konnten auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Der erste Seminartag startete mit einer umfangreichen Logistik und Theorieeinheit. Neben den verschiedenen Verhältnismäßigkeitsgrundsätzen der vertretenen Polizeibehörden, wurden auch Trainingsmethodik und –didaktik beleuchtet und thematisiert. Gegen Mittag rauchten allen Teilnehmern die Köpfe und etwas Praxistraining wäre schön gewesen, aber wo sollte man im Schloss Gimborn praktische Trainings durchführen?
Das Team des IBZ organisierte kurzer Hand für die gesamte Seminardauer einen täglichen Transfer zu einer nahe gelegenen Sporthalle, welche optimale Trainingsbedingungen bot. Nachdem die Trainer Michael Walsh (Irland), Liam O’Connell (Irland) und Daryell Harmon (USA) uns in die Grundzüge des ASP Systems eingewiesen hatten, startete unmittelbar das praktische Training.
Bekannte Trainingsgrundsätze wurden aufgegriffen und lageangepasst adaptiert, sodass jeder Teilnehmer schnell einen Lernerfolg feststellen konnte. Der erste Trainingstag ging schnell zu Ende und nach dem einen oder anderen Tropfen Schweiß freuten sich alle auf eine erfrischende Dusche, einen kurzen Stop in der Sauna und den geselligen Teil des Seminartages in der Turmbar.
Die schnell zu erlernenden Techniken und Trainingsmethoden wurden in den folgenden Tagen vertieft und verfeinert. Jeder Teilnehmer musste am Morgen des dritten Seminartages eine theoretische Prüfung zu den vermittelten Inhalten und Grundzügen ablegen. Aber bei dem Multiple-choice-test sollte es nicht bleiben. In kleinen Lehrproben musste das erworbene Wissen auch praktisch vor der Seminargruppe präsentiert werden und die didaktischen Fertigkeiten der Seminarteilnehmer wurden durch die Trainer überprüft.
In den folgenden Seminartagen, führten Paul Kelly (Australien) und Kim Lageroos (Finnland) durch verschiedene Situations- und Lagetraining, sowie Microteachings. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre zuvor erlernten Fähigkeiten im Bereich Trainingsfeedback erweitern und praktisch anwenden. Der Seminarablauf wurde geprägt von einer äußerst konstruktiven und professionellen Atmosphäre.
Die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer waren sich darüber einig, dass es eine gelungene Premiere eines praktisch orientierten Trainings im IBZ Schloss Gimborn war. Eine Neuauflage im Jahr 2017 wäre durchaus wünschenswert.
Autor: Philipp Kurz